Biofilme und Biofilminfektionen

Krankheitsbild

Biofilme sind organisierte Lebensgemeinschaften von Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze, die sich häufig in einer ‚Schleimschicht‘ eingebettet auf Oberflächen ansiedeln. Für Mikroorganismen bietet der Biofilm Vorteile wie leichtere Ernährung und Wachstum, erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen Antibiotika und besserer Schutz gegen Angreifer aus dem menschlichen Immunsystem. Biofilme bilden ein sich immer wieder erneuerndes Reservoir von teilweise multiresistenten Erregern. Nach Angaben der National Institutes of Health (NIH, USA) lassen sich 80 Prozent aller Infektionen auf Biofilme zurückführen. 

Als die vermutlich ältesten Lebensgemeinschaften der Erde ist das Vorkommen von Biofilmen allgegenwärtig. Für Menschen mit einem gesunden Immunsystem ist das Risiko, an einer Biofilm-assoziierten Infektion zu erkranken, relativ gering. Für kranke oder verletzte Menschen besteht allerdings Lebensgefahr durch Biofilme: Die Keime werden vom Immunsystem nicht mehr ausreichend abgewehrt. Sie sind deshalb eine oft nicht mehr behandelbare Gefahr für Patienten auf Intensivstationen und immunsupprimierte Patienten nach Organtransplantationen, onkologischer Chemotherapie oder Eingriffen.

Diagnostik von Biofilmen

Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass die natürliche Lebensform der meisten Mikroorganismen nicht das einzelne, planktonische Vorkommen ist, sondern dass sie vielmehr in komplexen Lebensgemeinschaften, so genannten Biofilmen, vorkommen. Das Vorkommen dieser Biofilme lässt sich durch die Flourenzenz in Situ Hybridisierung (FISH) nachweisen. Dies ist relevant, da Mikroorganismen in Biofilmen toleranter gegenüber Antibiotka-Behandlungen sind. Diese Erkenntnisse sind für die Entwicklung effektiver Präventions– und Medikationsmaßnahmen entscheidend. Umfassende Informationen zur Fish Methode finden Sie hier

 

Bildbeschreibung 1

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